Slowenien

Es ist ein Land auf der südlichen Seite der Alpen, umgeben von vier Ländern, die auf Slowenien seit Jahrhunderten grenzen und sie kulturell prägten. Das Klima ist alpine und reicht bis zum Mediterran was sich auf den Weinbau auswirkt und bildet drei Weinregionen (siehe Bild) mit deren Weinbaugebieten.

Weinbauregionen

Goriška Brda (Primorska)   1.898 ha

Die häufig vorkommenden Opoka Böden (sandhaltiger Tonmergel mit Komponenten vom Quarz, Kalk, Tonminerale und Quarzit) geben dem Wein aus diesen Weinbaugebiet eine besondere mineralische Note. Die Bora aus dem Hinterland lüftet die Trauben mit kalten Winden ordentlich durch. Brda ist geformt wie ein Handrücken, mit vielen Hügeln, Terrassen, Dörfern und kleinen Tälern.

Bis 1918 war dieses Gebiet unter den Habsburgern vereint. Nach dem ersten Weltkrieg fiel der Collio an Italien, Brda wurde Jugoslawien zugeschlagen. In den Folgejahren des zweiten Weltkriegs zog sich hier der eiserne Vorhang durch. Offener Grenzverkehr? Unmöglich.

  • Sedimentboden: Flysch (Opoka), Sandstein, Kalkstein (Eng. sandstone, flynch, slate)
  • Weinrebe bis 600 m ü. M.
  • auf 200 m ü. M. sind die Weine Harmonisch, mit weniger Alkohol und mehr Säure
  • auf 100 m ü. M. wächst Grauburgunder, Chardonnay, Merlot und Cab. Sauvignon (reiche Weine mit mehr Alkohol)

Rebula…

…steht für uns im Mittelpunkt und ist eine regionale Rebsorte. Seit Jahrhunderten prägt sie die Weinkultur von Goriška Brda.

Vom Aussehen ist sie goldgelb mit grünen Reflexen und duftet intensiv frisch und fruchtig. Es erinnert an Zitrone, grünen Apfel, Pampelmuse und Akazienblüte. Die Trauben sind relativ groß. Der Geschmack ist eine Harmonie der Säuren und gibt ihm Trinkbarkeit und Frische. Die vorzüglichen, reifen Weine bieten den Zedern Geschmack.

Amphoren…

…sind kleine und große Gefäße aus Ton, die aus Georgien stammen. Man brachte sie auch nach Goriška Brda. Die Winzer Erzetič und Kabaj besitzen bereits sehr viele und haben langjährige Erfahrung mit dem Amphorenwein.
Amphoren bedeuten für manche eine Nische, für andere Tradition und für uns eine Renaissance in der Enologie. Sie bilden die Verbindung zwischen alt und neu.

Geschichte von Rebula

Hierbei handelt sich um slowenischen Wein aus der in der Region Goriška Brda am meisten verbreitet ist, der besonders von seinem Terroir und den Winzern geprägt wird. Der gelbfarbene, trockene und säurebetonte Wein hat ein delikates Bouquet mit einem zartbitteren Geschmack. Die Rebsorte ist mit der Ribolla in Friaul und der Robola von der griechischen Insel Kephalonia ident. Die weiße Rebsorte stammt aus dem Grenzgebiet Italien/Slowenien. Synonyme sind unter anderem Avola, Erbula, Gargania, Rabola, Rabiola, Rebolla, Ribolla Bianca, Ribolla Gialla di Rosazzo, Ribolla di Rosazzo und Ribuèle (Italien); Jarbola, Jerbula, Ribola Bijela (Kroatien); Garganija, Garganja, Grganc, Rebula, Rebula Bela, Zelena Rebula (Slowenien). Gemäß DNA-Analysen scheint eine Eltern-Nachkommen-Beziehung mit der Sorte Gouais Blancmöglich. Trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten darf sie nicht mit den Sorten GarganegaPignoletto (Ribolla Riminese), Prosecco Lungo (Ribolla Spizade) oder Robola verwechselt werden. Es besteht keine Beziehung zur roten Sorte Schioppettino (mit dem Synonym Ribolla Nera).

Nach nicht verifizierbarer Hypothese soll sie ein Nachfahre des von Plinius dem Älteren (23-79) erwähnten berühmten Pucinum sein. Jedenfalls wurde die Sorte im Friaul bereits im Jahre 1296 im Zusammenhang mit dem Verkauf eines Rabola-Weins erwähnt, in den auch Papst Bonifatius VIII. (1235-1303) involviert war. Die Bedeutung bezeugt ein im Jahre 1402 erlassenes Verbot der Stadt Udine gegen die Verfälschung der Rebe. Der Schriftsteller Giovanni Boccaccio (1313-1375) erwähnte sie in einer Schrift, in der er gegen die Völlerei wetterte. Wahrscheinlich ist sie die Sorte des im Mittelalter oft erwähnten Weines Reinval. Jedenfalls war sie im 14. Jahrhundert im Friaul (Italien) und Istrien (Slowenien) weit verbreitet. Erst nach der Reblaus-Katastrophe ging der Bestand stark zurück.

Die mittel reifende, ertragsarme Rebe ist anfällig für Kleinbeerigkeit (Millerandage). Sie erbringt gelbfarbene, säurebetonte Weißweine mit Zitronenaroma. Die Sorte ist in Friaul-Julisch-Venetien in den DOC-Weinen Collio Goriziano und Colli Orientali del Friuli zugelassen. Die Anbaufläche in Italien beträgt 435 Hektar. In Slowenien wird sie unter dem Namen Rebula vor allem in den Bereichen Goriška Brda und Vipavska Dolina, sowie auch Kras und Slovenska Istra angebaut und belegt insgesamt 743 Hektar. Angeblich wird sie auch im kalifornischen Napa Valley kultiviert. Im Jahre 2010 wurden insgesamt 1.178 Hektar Rebfläche erfasst.